(Natura 2000-Nr. DE-4516-301 Lörmecketal)
Auszüge aus dem Bericht der ABU:
Zum Natura 2000 Gebiet ‚Lörmecketal‘, mit seinen sehr unterschiedlichen Landschafts- strukturen, gehört auch die Wacholderheide, ein Kalkhalbtrockenrasen-Gehölzkomplex, an einem steil geneigten, südwestlich bis westlich gelegenen Hang, in dessen Zentrum eine annähernd 50 m hohe Felswand aus devonischem Massenkalk aufsteigt. Klippen und offenliegende Kalkschuttfelder komplettieren das Geotopenensemble.
Die Fläche wurde bis in die 50er Jahre als Ziegenhude genutzt, nach deren Aufgabe eine allmähliche Nährstoffanreicherung der Kalkmagerrasen einsetzte. Das höhere Nährstoffniveau ist insbesondere auf der südlichen, weniger flachgründigen Teilfläche sichtbar (Etablierung von Brennessel-Herden). Gleichzeitig erfolgte eine starke Verbuschung der Kalkmagerrasen und auf der südlichen Teilfläche zusätzlich eine massive Ausbreitung des Adlerfarns.
Seit 2007 findet eine Ziegenbeweidung statt, die konzeptionell und fachlich vom Kreis Soest begleitet wird. Vorrangige Beweidungsziele sind die Herbeiführung von Nährstoffentzügen und das Zurückdrängen von Gehölzen, insbesondere der Schlehengebüsche mit teils flächenhafter Ausdehnung. Zum Erreichen dieser Vorgaben ist eine intensive Beweidung über einen mehrjährigen Zeitraum erforderlich.
Zur Erstinstandsetzung von Teilbereichen und zur Unterstützung der Beweidung sind begleitende maßnahmen notwendig. Hierzu zählen v.a. flächige Entkusselungen und wirksame Verfahren zum Zurückdrängen des Adlerfarns. In 2008 und 2008 wurden, mit Unterstützung der BUND Ortsgruppe Lörmecketal, zur Vorbereitung der Beweidung in größerem Umfang Gehölze entnommen und das Schnittgut abtransportiert sowie die Adlerfarnfläche gemäht.
Die Maßnahmen zur Wiederherstellung des wertvollen, durch anthropogene Nutzung entstandenen Kalkhalbtrockenrasen-Komplexes haben sich insgesamt positiv ausgewirkt. Bei einer konsequenten Fortsetzung der Ziegenbeweidung und der ergänzenden Pflegemaßnahmen ist aus derzeitiger Sicht die Erreichung eines stabilen Erhaltungszustandes aussichtsreich. Die BUND Ortsgruppe Lörmecketal wurde auch in die Öffentlichkeitsarbeit mit eingebunden. U.a. wurde eine Exkursion zum Thema ‚Alte Kulturlandschaften im Lörmecketal und Möglichkeiten zu Ihrem Erhalt‘ in 2009 durchgeführt.