2004 haben Kallenhardter Bürger/Innen die schützenswerte Landschaft gut beschrieben in:
Kallenhardter Natur- und Kulturlandschaft im N.S.G. und F.F.H, und L.S.G. Lörmecketal. Den kompletten Text finden Sie in folgendem PDF-Anhang:
[important]PDF: Lörmecketal – Kallenhardter Natur- und Kulturlandschaft[/important]
Auch Dr. J. Tornau-Opitz hat Kallenhardt und das Lörmecketal schön beschrieben:
Kallenhardt liegt auf einem Kegelberg über dem Lörmecketal. In den 30iger Jahren erlangte dieser an sich historisch interessante Ort besondere Beachtung durch Ausgrabungen in der Kulturhöhle Hohler Stein, die frühgeschichtlichen Funde zutage förderten.
Heute sind diese Funde im Landesmuseum Münster und im Heimatmuseum Lippstadt zu besichtigen.
Insbesondere das Lörmecketal und seine Umgebung mit den Wartheköpfen, dem Hohen Stein und dem Hohlen Stein haben nicht nur prähistorische Bedeutung von überregionalem Interesse, sondern bieten mit ihrem kalkhaltigen Untergrund auch heute noch gute Bedingungen als Standort für viele selten gewordene Pflanzen und Tiere, u.a. für Orchideen und Enziane.
„Die Lörmecke entspringt in den bodensauren Lagen des Arnsberger Waldes im Hochsauerlandkreis. Die unnatürliche Fichtenbestockung der dortigen Wälder trägt noch zur weiteren Bodenversauerung bei, so dass in weiten Bereichen des Oberlaufes der Lörmecke, wie sie ab etwa der Kreisgrenze heißt, die Bachaue moorig ist. Hier kommt die Trunkelbeere -eine für Hochmoore typische, in NRW äußerst seltene Verwandte der Blaubeere – vor.
Das Wasser der Lörmecke verliert seinen sauren Charakter, sobald es in den Kalkstein eintritt. Seit langer Zeit wird es wegen seiner hervorragenden Qualität als Trinkwasser genutzt. Diese Wasserqualität bleibt erhalten, solange nicht forstliche Düngung oder Abwässer der Kalksteinindustrie sie beeinträchtigen.
Im Mittellauf der Lörmecke gibt es einige besonders winterkalte Kleinklimate, in denen Hochsauerlandarten, z.B. die Weiße Pestwurz, vorkommen und wo der Hochmoorspezialist B. Schnöder einige Bereich entdeckte, in denen die Fichte sich in die heimischen Biotopgefüge einpasst. So etwas ist äußerst selten, da die Fichte von Natur aus ein Baum der südlichen und östlichen Mittelgebirge ist.
Außerhalb des Waldes durchfließt die Lörmecke eines der schönsten Kalktäler der gesamten Hellwegregion. (Kalkfelsen mit Moosflora, die Spezialisten aus nah und fern seit Jahren begeistert, Kalkschotterfluren mit dem kompletten typischen Arteninventar, zum Teil äußerst seltene, vom Aussterben bedrohte Pflanzen) An den Kalkfelsen des Lörmecketals kommen auch seltene Gräser vor, z.B. das erst in Süddeutschland wieder häufig vorkommende Wimperlgras und viele Sauergräser. In den mehr oder weniger beschatteten Kalkfelsbereichen gibt es eine ganze Reihe seltener Farne. Im Bachtal selbst und in den begleitenden Fels- und Wiesenformationen finden sich nahezu alle Entwicklungsstadien von Kalktrockenrasen. Das Lörmecketal beherbergt Enziane und Orchideen, insgesamt ein halbes Hundert vom Aussterben bedrohter Pflanzen und Tiere.“ (Paul Hitzke, BUND Mitglied, Autor folgender Bücher: Bedrohte Schönheit – Feldblumen am Hellweg Pflanzen sterben leise -Enziane am Haarstrang, Mitautor zusammen mit Uwe Rothe von: Orchideen des Kreises Soest)
Soest, den 15.04.2000, Dr. J. Tornau-Opitz
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