Den Sternen ganz nah

Ein interessanter Astronomie-Abend in Kallenhardt

Ein selten schöner Nachthimmel lockte am Mittwoch, dem 30. November Freunde der Sternenkunde zum astronomischen Abend des BUND nach Kallenhardt. Zu Beginn erwartete die Besucher eine kleine Einführung in die spannende Geschichte der Astronomie. Schon vor 30.000 Jahren verfügten die Menschen über erstaunliche Kenntnisse, die man an den Höhlenzeichnungen von Lascaux ablesen kann. Dort ist schon das Sternbild Stier mit dem Siebengestirn verewigt worden.
Die Entwicklung der modernen Astronomie über Ptolemäus, Kopernikus und Galilei bis hin zum Weltraumteleskop Hubble ist nicht minder spannend. Nachdenklich waren wir alle nach der Feststellung, dass es mehr Sterne im All gibt als Sandkörner auf der Erde.
Nach einer Trockenübung mit der Sternenkarte unter dem Motto „wie finde ich mich am Himmel zurecht“ ging es dann weiter mit der Beobachtung des Himmels, dem noch interessanteren Teil des Abends.
Unsere Gäste der Astronomischen Arbeitsgemeinschaft Geseke (http://www.astronomie-geseke.de), ist übrigens eine interessante Seite für Hobby-Astronomen) erklärten einige Sternbilder. Dabei gab Peter Köchling die passenden griechischen Mythen zum Besten. Danach warteten die Teleskope auf die neugierigen Besucher, einfache Linsen- und Spiegelteleskope unserer BUND-Mitglieder und die Hightech-Instrumente der Sternenfreunde aus Geseke. Gernot Hamel hatte sein „Riesen“-Dopson Teleskop mitgebracht und Dr. Oliver Blecher ein Spiegelteleskop mit GoTo-Steuerung, einem Navi für den Sternenhimmel, mit dem tausende Objekte automatisch angesteuert werden können.


Das Spektrum der Beobachtungen war sehr groß: Der Mond faszinierte mit Maren und Kratern, die zum Greifen nahe schienen. Planet Jupiter zeigte seine Klimazonenbänder und kokettierte mit den 4 großen Monden. Aber auch Sternenhaufen wie die Plejaden oder Doppelsterne entlockten Besuchern bewundernde Ausrufe. Höhepunkte waren dann einige Deep-Sky-Objekte (wörtlich „tiefer Himmel“) wie der Krebsnebel (6000 Lj. entfernt), der aus einer Super-Nova entstand, die im Jahre 1054 sogar am Taghimmel leuchtete oder der Orionnebel, ein Ort der Sternenentstehung, der ca. 1.400 Lichtjahren entfernt und mit bloßem Auge zu sehen ist.
Alle beobachteten Objekte gehören zur Milchstraße, unserer eigenen Galaxie, deren Arm uns als leuchtendes Sternenband in klaren Nächten fasziniert.
Mit bloßem Auge war an diesem Abend auch der Andromeda-Nebel zu erkennen, unsere Nachbar-Galaxie, deren Licht 2,5 Millionen Jahren zu uns unterwegs ist. Vielleicht hat der eine oder andere Teilnehmer des Sternenabends auf dem Nachhauseweg überlegt, wie es wohl der Erde in 2,5 Millionen Jahren gehen wird, wenn das Licht, das jetzt die Andromeda-Galaxie verlässt, auf die Erde trifft.

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