Stellungnahme zum Fernsehauftritt der Fa. Westkalk

Am 24.11.2014 wurde in der Lokalzeit (Bericht in der Mediathek abrufbar) ein Bericht der Ziegenbeweidung am Roberts Bruch gesendet, die die Firma Westkalk in Auftrag gegeben hat.
Wir als BUND Ortsgruppe haben dazu im Vorfeld eine Stellungnahme an den WDR übersandt, mit der Bitte uns nicht namentlich zu erwähnen.

Hier unsere Stellungnahme:

Liebe Redaktion,

Für Freitag, 21.11. haben wir, die BUND Ortsgruppe Lörmecketal, von der Fa. WESTKALK eine mündliche Einladung erhalten, an einem Aufnahmetermin mit dem WDR teilzunehmen. Es geht hier um Maßnahmen zur Renaturierung eines alten Steinbruchs (Roberts Bruch) in Rüthen-Kallenhardt, welche seitens der Fa. WESTKALK in Zusammenarbeit mit dem BUND und in Abstimmung mit der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Soest durchgeführt werden. An diesem Termin möchten wir nicht teilnehmen und schicken Ihnen stattdessen unsere Stellungnahme wie folgt:

Die BUND Ortsgruppe Lörmecketal freut sich darüber, dass die längst überfälligen Maßnahmen zum Erhalt des gesetzlich geschützten Biotops „Roberts Bruch“ endlich umgesetzt werden. Seit Jahren (dokumentiert ab 2008) sind wir mit der zuständigen Behörde sowie der Steinindustrie, als Eigentümer, im Gespräch und haben auf den Verschlechterungszustand der Fläche mehrfach hingewiesen. Streng geschützte Pflanzen drohten durch die zunehmende Verbuschung und durch Fremdablagerungen verdrängt zu werden. Bereits in 2010 wurde das jetzt praktizierte Konzept zum Erhalt der Fläche vorgelegt, jedoch vom Eigentümer ignoriert. Erst durch einen Deal ist jetzt ein Naturschutzvertrag zwischen der ULB und der Steinindustrie zustande gekommen. Dass dafür an anderer Stelle eine Kompensationsfläche, die erst in zig Jahren zum Tragen kommen würde, aufgegeben wurde, ist auch für die BUND Ortsgruppe vertretbar. Wir sehen es als unseren Erfolg, dass dieses wertvolle Biotop jetzt endgültig geschützt ist. Deshalb haben wir bei den vorbereitenden Pflegearbeiten mitgewirkt. Ebenso ist es uns gelungen, für die Ziegenbeweidung jemanden zu vermitteln, mit dem wir auf anderen Flächen bereits gute Erfahrungen gemacht haben. Damit wollten wir die Umsetzung des Konzepts vorantreiben aber auch ein Zeichen setzen, dass wir im Interessenkonflikt mit der Steinindustrie bereit sind, Konzepte zu erarbeiten.

Wir distanzieren uns aber ausdrücklich von inszenierten PR-Maßnahmen der Fa. WESTKALK.

Mit den hier durchgeführten Maßnahmen kommt man lediglich Kompensationspflichten nach und sorgt für den Erhalt eines ohnehin gesetzlich geschützten Biotops.
Der Interessenkonflikt zwischen Naturschützern und der Steinindustrie ist noch riesengroß. Neben Flächenverbrauch, Staub, Lärm und Sprengerschütterungen bereiten besonders die großflächigen Abgrabungen im Wasserschutzgebiet selbst den Wasserversorgern arge Kopfschmerzen.
Wie schwer der Konflikt wiegt, beweist das Klageverfahren der Steinindustrie gegen die kürzlich verlängerte Bewilligung zur Trinkwasserentnahme in Warstein, welches am 05. Dezember vor dem Verwaltungsgericht in Arnsberg verhandelt wird. Die dort vorgetragenen Argumente werden wir und die Initiative Trinkwasser mit Spannung verfolgen.

Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung
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Mit freundlichen Grüßen

BUND Ortsgruppe Lörmecketal

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